Teichmühle Steinwiesen

Museum und Betrieb zugleich

Die Blöchertrift

von Susanne Deuerling

Blöchertrift

Die Flößer der Vereinigung Wallenfels, Unterrodach und Friesen bringen die die Blöcher mittels Floßhaken ins Wasser.

Früher war die Blöchertrift dazu da, das für das Schneiden vorgesehene Blochholz auf dem Wasserweg zu den Schneidmühlen zu transportieren. Blöcher sind abgeschnittene Rundhölzer von drei bis sechs Meter Länge, die zwar meist mit Rinde, jedoch entastet und zum Schneiden geeignet waren. Die Blöcher waren mit Namenskürzeln versehen und ungebunden vom Lagerplatz am Bach bei Freiwasser nach der Schneeschmelze oder mit beim Forst bestelltem Schwallwasser zu Tal geflößt. Dies musste reibungslos vonstattengehen, denn das Wasser war kostbar und wenn zu langsam geflößt wurde oder sich die Stämme verkeilten, floss es ungenutzt ab und musste erst wieder mühsam aufgestaut werden. Deshalb standen an allen Biegungen und Abzweigungen Helfer mit Floßstangen, um stecken gebliebene Hölzer wieder anzustoßen und den Fluss freizumachen. Laut Floßordnung sollte für je 10 Blöcher ein Helfer im Einsatz sein und es musste auch jede Floßfahrt und Trift beim Forst angemeldet und eine Floßgebühr entrichtet werden. Erst dann organisierte der Staatsforst den Wasserzufluss aus den Floßteichen und den Stauanlagen der Mühlen.

An den Oberläufen der Frankenwaldflüsse warem die Blöchertrift wie auch die gebundene Flößerei nur vom 11. Oktober bis 11. Mai erlaubt.

Als Hommage an die Geschichte der Schneidmühlen und besonders der als Museumsmühle bekannten Teichmühle fand erstmals nach 50 Jahren zum 500-jährigen Bestehen der Teichmühle im Jahr 2007 wieder eine Blöchertrift im Frankenwald statt, wozu viele Besucher gekommen waren. Wegen des großen Erfolges wurde nach fünf Jahren am 5. Mai 2012 eine zweite Blöchertrift durchgeführt. Und diese soll nicht die Letzte gewesen sein.

Als Pächter der Teichmühle richtete der Mühlenverein beide Blöchertriften aus. Das Holz lieferte der Staatsforst, der auch sonst alljährlich das Mühlholz liefert. Noch heute erfolgt die Mengenzuweisung nach der Anzahl der Schneidtage. Voraussetzung ist ein intaktes Wasserrad. Auch darf die Mühle nicht längere Zeit ruhen oder stillgelegt sein. Ferner müssen mindestens zwei Anteilseigner an einer Mühle beteiligt sein. Diese Rechte aus dem Mittelalter haben sich bis heute bewährt und haben noch immer Bestand.

Teilnehmer an der 2. Blöchertrift

Mühlvogt Landrat Oswald Marr, stellv. Mühlvogt 1. Bürgermeister von Steinwiesen Gerhard Wunder, Forstdirektor Peter Hagemann vom Staatsforstbetrieb Rothenkirchen, Mühlenverein Rodachtal, Floßvereine aus Unterrodach, Wallenfels, Friesen.

Blöchertrift als Aufmacherbild

Unser Aufmacherbild, das auf jeder Seite oben quer zu sehen ist, zeigt die Ankunft einer Blöchertrift bei der Teichmühle.

© Mühlenverein Rodachtal e.V.

Blöchertrift zu alter Zeit

Blöchertrift um 1936. Bis zum Bauch standen die Helfer -auch Treiber genannt - im eiskalten Wasser. Ein gefährlicher Job. Und danach wurde sich aufgewärmt. Im Wirtshaus und nicht am heimischen Ofen.

Blöchertrift mit Mühlvogt

Vom Ufer aus gesteuert

Entnahme der Blöcher