Das Mühlensterben
Nach Erfindung der Dampfmaschine (1712), der wassergetriebenenen Turbine (1824), später des Elektromotors (ab 1834) und letztlich des Dieselmotors (1893) konnten die Wassermühlen mit ihrer Leistung von ein paar Pferdestärken nicht mehr mit der neuen Power konkurrieren.
Ein geringer Teil der Schneidmühlen hatte sich zu Sägewerken entwickelt, denen aber heutzutage eine überstarke Konkurrenz aus Thüringen und der Oberpfalz das Leben und Überleben einiges abfordert. Alleine in Steinwiesen sind seit 1985 drei Sägewerke gestorben.
Andere Schneidmühlen wurden zweckentfremdet. Die Wohngebäude wurden hergerichtet, die Sägeschuppen verfielen. Leichter kommt man nicht an ein Wohnhaus im Außenbereich des Landschaftsschutzgebietes Frankenwald.
Die meisten Schneidmühlen aber wurden aufgelassen, weil einfach keine Verwendung für sie mehr da war.
So dürften es heutzutage keine zehn Mühlen mehr sein, mit funktionierendem Mühlrad noch weniger, die den Einzug der Maschinen stand gehalten haben.
Die Teichmühle Steinwiesen, die sich seit 1982 überwiegend im Eigentum des Landkreises Kronach befindet, blieb dieses Schicksal erspart. In ihr arbeitet seit dem Jahr 2000 ein 30 KW starker Elektromotor aus dem VEB Elektromotorenwerk Wernigerode. Vorher schuftete im Anbau ein Dieselmotor.
Vorrangig als Museum, das der Landesstelle für Nichtsstaatliche Museen in Bayern angeschlossen ist, sowie aber auch der Eigenschaft, das dort heute noch Holz verarbeitet werden kann, verbunden mit der rührigen Betreuung durch den Mühlenverein Rodachtal e.V., ist die Teichmühle Steinwiesen heute zum beliebten Ausflugsziel und lehrreichen Erlebnisobjekt geworden.
© Mühlenverein Rodachtal e.V. überarbeitet im Nov. 2016